Sonntag, 23. Januar 2011

Programm 1

Einmal K-Wort, bitte, lyrisch aufgelockert“

Eine Speisekarte der besonderen Art, zusammengestellt vom poeta del mundo Slov ant Gali. Heitere, böse, visionäre und aktuelle Gedichte u.a. aus seinem Lyrikband „worträume“.

Ganz neu entstanden aus der Lötzsch-Debatte und umfasst nur Gedichte, die abwechselnd heiter, kämpferisch, anspruchsvoll, Heinz-Erhardisch usw. sind, alle
allerdings unterschiedlich deutlich auf eine "kommunistische Perspektive"
ausgerichtet. Dieses Lesungsprogramm ist offen, das heißt, es ist keine Katastrophe, wenn einzelne Hörer nicht alles mitbekommen. Auf einzelne Gedichte kann im Sinne der Lesungsdauer verzichtet werden. Teile davon lassen sich in andere Programme integrieren.

Nettolesezeit u.V. 50 Minuten (Gedichte lassen sich nicht sinnvoll "netto" lesen)

Einladung (aus worträume)
Ein Gedicht über ein Gericht (Rinderroulade)
unpoetisch
Königskinder am Kochtopf
Hinz und der Sinn des Lebens
Die Hu und die Fu

Das Breite-Lied (w)
Mitschuldig
einem kommunisten (w)
Wär ich mit aufrechtem Gang geschlagen
DenKverbot
Weltenwandel
Nach uns nicht die sintflut (w)
Wir – kein Paradoxon
Nach der Geldzeit

Unteroberschicht
Jugend?

Kassandra
Zu Zeiten des Kaisers Augustus
Hoffnungsbloß
Verhinderter Migrant
An Johannes R. (w)
Sagen wird man über unsre Tage (w)
Der Kanarienvogel (w)

Der eine und der andere Hans
von der klugheit des besitzes (w)
The Coming World of Fucking Machines
Aladin (w.)
Das gewicht der literatur (w)
Meine Sparpaket-Reimerei
Gärtners Antwort (Vernunft)
Ungebührliche Sterntalerdemo
trauriges kampflied (w)
Ahasver (w)
morgendämmerung (w)
Exil im eigenen land (w)
kein deutsches gebet (w)
im gang (w)
wunderbares land (w)

Lucifers Lehre (w)
gewendet
vom königsfloh (w)

Der Wunsch der Wüstenmänner

Wahrheit zum Zweiten, zum Dritten …
Vom Anfang


Andere Zeiten

 
 
Ein Gedicht über ein Gericht
 
Zwei Rindsrouladen träumten in der Dose
gefüllt mit mehlgepanschter Soße
von einer Zunge Feingeschmack
und auf der Dose glänzte Lack.

An einem schönen Sonnentage
vielleicht war´s regnerisch sogar
veränderte sich ihre Lage,
nachdem die Dose offen war...

Des Hobbykoches leichte Hand
zielt in die Pfanne sehr galant,
mit einem Dosenwendegriff
wozu er höchst vergnüglich pfiff.

Doch dabei merkt er voll Entsetzen,
Rouladen sind nicht rauszuhetzen.
Nur übertrieben, wild und toll
aus jener Dose Soße quoll.

Die beiden Rollen stoßen, drücken,
und klemmen aneinander fest,
sind zu befreien nur in Stücken.
Wie Rindergulasch wirkt der Rest.

Der Hobbykoch, er führt sodann
den Gast zum Wirt, der kochen kann,
bemerkt nicht an der Sonntagshose
die Tropfen der Rouladensoße.

Zum Schluss hat jeder einen Schaden:
der Koch, die Hose, die Rouladen.
Vielleicht, das hätte mehr Gewicht,
die Liebe mit dem Gaste nicht.
 

Bedenke beim Verführung wagen,

die Liebe geht auch durch den Magen,
und gibt’s nur Dosenfleisch zu futtern,
schmeckt selten es grad wie bei Muttern.


Mitschuldig
 
Was wundert euch mein Büßerhemd
als rief´ Canossa mich
welch Schild hab ich mir angeklemmt
so schrill, so maßlos ICH?
 
Wie meine Schuld auch aussehn mag,
ich trag sie wütend ab
Egal, was wirklich an mir lag,
Nichts nehm ich mit ins Grab.
 
Natürlich lastet auf mir Schuld
ich hoffe, nicht zu viel,
Doch reißt der Faden der Geduld
bei eurem Aschespiel.
 
Ich war noch fünf beim Mauerbau
jetzt soll ich auf die Knie
als Monster, Kommunistensau?
Doch nicht mit mir. Nein! Nie!
 
Ich zieh ihn an, den Büßersack
als Buße und als Spott,
und speise all euch Richterpack
als Nachtisch zum Kompott.

Wär ich mit aufrechtem Gang geschlagen
 
Komm, Spielmann, klimpre die Lieder
Lass mich beim Tanz nicht allein
Es schwindet die Scham um die Fetzen,
kann ein Stück im Ensemble ich sein.
 
Die gelben und roten Sterne
Wer lacht, klatscht, sich biegt, sieht sie nicht.
Die an Kreuzen und Haken verbluten
sie spielen zum Spruch bei Gericht
 
Auf dem Kopf die Kappe berechtigt
zur Wahrheit, im Lachen versteckt.
Wie hämisch die Gesslers noch grinsen,
muss ich betteln, vom Staube bedeckt.
 
Ihr werft euren Münzen ins Hütchen,
wenn ich singe und tänzel dazu.
Ihr belacht jeden Grimm in Grimassen,
doch ich geb, so ich steh, keine Ruh.
 
Komm, Spielmann, klimpre die Lieder:
Deine Saiten sind mir Gewehr
Und vor besseren Zeiten fürchten
sich nur Maden bei meinem Verzehr.


 
DenKverbot?
 
Wer ein verruchtes K-Wort sagt,
den schickt ihr zu Pol Pot.
Noch nicht am Körper wird’s gewagt,
doch geistig heißt´s: Schafott!
 
Wie groß muss eure Sorge sein,
dass Massen es verstehn,
dass andre Schritte wärn zu klein,
und Richtung K-Wort gehen.
 
Bisher hat niemand dieses Ziel
in Wirklichkeit erreicht,
sodass man manch Sadistenspiel
mit dem Ideal vergleicht
 
Jedoch die da am lautsten schrein,
Sadisten sind´s der Welt.
Sie schlagen unsre Zukunft klein
mit ihrem dicken Geld.

Wir
(1)
ich bin / wie du / weil du / nicht bist / wie ich
ich bin / wie sie / weil sie / nicht sind / wie du
ich bin / wie du / wie sie / weil wir / sind einzig
alle

(2)
soweit du / nicht bist / wie ich / bin ich / wie du
soweit sie / nicht sind / wie du / bin ich / wie sie
Ich bin / wie du / wie sie / wie wir sind

(3)
 
ich bin
nicht
wie du
 
du bist
sie ist
er ist
wir sind
 
wie ich
anders
gleich




 
Gärtners Antwort
 
Es ist Vernunft dem Menschen Zier
doch kommt er weiter ohne ihr
 
Wenn er die Mächtigen umschleimt
was sich oft lohnt und diesmal reimt
 
Ist erst die Lebenswelt vernichtet
bleibt keiner übrig, der uns richtet.







 
Der Wunsch der Wüstenmänner
 
Es stehet am Sahararande
der Tu A Reggen edle Bande.
 
Getrocknet nach dem heißen Lauf
da seufzten sie zum Himmel rauf

Ach fielen endlich Tränen runter
dann würden wir viel schneller munter
 
Der Herrgott schien dies einzusehen
und hieß die Wolken loszugehen,
 
die Männer, die beim Bet- und Bitten
mit reichlich Wasser zuzuschütten.
 
Sie spüln den abgekämpften  Mannen 
die Wüstensandhaut ab mit Kannen
 
Sie lassen ihre Güsse fließen,
als sollten Wasserschrippen sprießen.
 
Die Erd in ihrem trägen Lauf
nimmt bald die Massen nicht mehr auf
 
Aus der Sahara feinem Sand
wird ein Atlantis ohne Strand.
 
Ein jedes sich zum Bösen wendet,
sofern es überhaupt nicht endet.






Meine Sparpaket-Reimerei
 
Das Sparen ist ne gute Sache,
da stimmt wohl jeder zu, der denkt,
jedoch ist Null der Nutzen,
wenn, was du sparst, wird umgelenkt
 
von deiner in des andren Tasche,
der´s dann auf seine Art verprasst.
Womit für alle wär verloren,
was du gerad gewonnen hast.
 
Als Lösung sehe ich an Wegen
zumindest zwei, die funktioniern,
bei denen du des Tages Sieger bliebst
und du für dich würdst nichts verliern:
 
Der eine wäre, das Sparen dir zu sparen,
weil du nur sicher heute lebst.
Sein Nachteil ist, dass du für deine Kinder
am Sargtuch des Verderbens webst.

Der andre ist, die Taschen zuzunähen,
für die, was du geschaffen, Ware ist,
und voll Vernunft im Heute zu benutzen,
was Wohlstand wahrt in Enkelfrist.






 
 
Kassandra
 
  
Kopf
in einer Wand
aus Watte
 
Ich sehe 
das Boot
untergehen
 
Zwangsernährt
liege ich
in der Kombüse
und weine
um den Koch
der lacht.

 
Wahrheit zum Zweiten, zum Dritten ...
 
Einst
hatten wir
die Wahrheit
gepachtet,
schnell vergessen,
dass wir sie also
nicht besaßen.

Berauscht von dem
was wir in den Händen hielten,
unser Stück Wahrheit,
vergaßen wir
die fälligen Raten,
aber wo
Bezahlen Usus,
ist nichts umsonst.
 
Heute
sitzen wir
im virtuellen Sotheby´s
zwischen Reichtumsvermehrungscomputern
mit integriertem money printer
und heben
schüchtern
unbemerkt
die Hände
zum Gebot:
 
Gebt uns
die Wahrheit
wieder!





 
 
Verhinderter Migrant
 
Wenn der Sonne Oberfläche
schwärzt vereiste Illusion
baute ich mein Raumschiff schon
Mit dem reisen Völker weit
zum Planet der Menschlichkeit.
 
Bald schon brennt
die Haut der Hand
die mit den Gedichten schießt
Gleichheitsblumenbeete gießt
der der Dünkel unbekannt
 
Doch erwachend sag ich mir
dass vielleicht noch Jahrmillionen
unsre Sonne Wärme schenkt
also nicht ins All gelenkt
und nicht in die Ferne dichten
und mit mutigen Geschichten
unsre Erde wohnlich richten









 
 
Der eine und der andere Hans …
 
Hans
der eine Bank gegründet
und dann in den Sand gesetzt
der Rekordprofit verkündet
und sich später fühlt gehetzt
weil ihm einer vorgeworfen
er hätt Menschen ruiniert
ist verletzt und sehr pikiert.
Denn man ruft vereint nach Strafe
und man dreht für ihn den Strick
und die Wut der Herde Schafe
knackt im Geiste sein Genick

Hans
der wird bestraft aufs schwerste
oh das Urteil bringt ihn um
denn die nächsten sieben Jahre
ruft das Ministerium
und erst dann erhält der Ärmste
seinen wohlverdienten Lohn
eine auf das zehnte Tausend
rund gemachte Provision
 
Hans
den Hans hat ruiniert
hat die Bank dumm überfallen
und sich dabei noch geziert
sich den Fluchtweg freizuknallen
kam mit richterlicher Hast
für zehn Jahre in den Knast
 
Denn das Recht schützt
Gott sei Dank
den der drin ist in der Bank
und vorm Richter sind sie gleich
alle Hansis arm wie reich
Nur die Strafe wird indessen
ihrem Einfluss angemessen






 
 
Hoffnungsbloß
 
Hoffnung
ein Wort nur
so leer
so abstrakt
keine Blöße
bedeckend
bist du hilflos
und nackt.


Hoffnung
welcher Reichtum
wenn du gar nichts
besitzt
wenn das Hemd
überm Nabel
nur zum
Strick drehen
nützt
 
Hoffnung
klingt doch an
so wie Hose
und verhüllt
und den Strick
dreh für den
der die Hoffnung
dir killt.









Jugend?
 
Der Nebel weicht, offenbart. Was er verborgen
den Blick ins Leben. Ein Blick auf Morgen
seh ins Licht. Seh fremd mich morgen, seh, wie ER hofft
vergeblich. Wie sooft.

Seh´ mich aus Prinzip noch hoffen. Jedes Ende, es ist offen
so viele Fragen. Keine Antwort, bloß besoffen
sehe Menschen. Wie sie reden, wie sie lügen
sich mit Phrasen selbst betrügen

„Der eine schafft´s, der andre nicht“
für alle Opfer. Ein Schlag ins Gesicht
Verzweiflung nicht. Schatten
von Hoffnung, die die Nächsten nie hatten

Der Blick ins Leben. Ein Blick auf Morgen
zwischen all den Menschen, immer gleichen Sorgen
Sehe sie denken. Wie sie zweifeln, erleben
letztlich, wie sie sich ergeben
Was sie mit mir einst alles hatten
geplatzte Träume. voller Hunger die Satten
immer gleiche Antwort. Jeder wird, wie er sollte
gegangen auf Wegen, die er nie sehen wollte

Immer gleich. Jeder wirkt, wie er sollte
stolz an dem Ort. Den er nie kennen wollte
Der Nebel weicht, offenbart. Was besser verborgen
Blick ins Leben und vergangen Lust auf Morgen.



 
Unteroberschicht
 
Ich will nicht
zu den Schmarotzern gehören
für die Andere arbeiten
 
Ich will
keine Villa
kein Maserati
keine Yacht
 
Was soll ich
mit einem Auto
ohne Chauffeur

Was soll ich
mit einen Chauffeur
der mir widerspricht
 
Ich will
sehen
wer mich beneidet
 
ich bin
noch nicht
zu beneiden
 
Was können die da oben
was ich nicht
auch nicht
könnte
 
Wann endlich
gehöre ich
dazu
 
(Dank an Sebastian Deya für die Anregungen)











 
 
Andere Zeit
 
Als es dem Jahre / Elftausendachtundertachtundzwanzig / entgegen ging, / fand einer im Rat der Kulturen der Welt, / man müsse den Geburtstag des großen Lev Tolstoi / würdig würdigen. / Man könne zum Beispiel / Arbeitsgemeinschaften in Schulen / das Werk Krieg und Frieden / besprechen lassen.

Die Gemeinschaft der Lehrkünstler widersprach,
Das Problem das war ihr Fach:
Das sei viel zu weit gegangen.
Was sei mit Titeln anzufangen,
die auf dem ganzen Erdenland
dem Sinn nach völlig unbekannt.
Natürlich könnten sie sich irren,
doch täts die Kinder wohl verwirren.
Denn was sei Frieden? Was sei Krieg?
Was sei Adel? Geldes Sieg?
Was sei Macht?
Was sei Knecht?
Was eine Schlacht?
Und was sei Recht?
Waren Menschen früher dumm?


Die Artisti Äskulapsis schlichten
schnell, weil sie dagegen dichten:
Einfach ist der Fall mitnichten
Viren des sich zu Erhebens
über andre falln vergebens
auf den Boden gleicher Geister,
wo ein jeder ist ein Meister.
Dort stirbt schnell der Mären Tücke
wie einst die Malariamücke.
Denn immun gemacht im Kleinen
werden fester wir uns einen.

Wissen um vergangne Zeiten
könne Zukunftsblicke weiten.







 
Zu Zeiten des Kaisers Augustus ...
Da sprach ein germanischer Seher,
Es werden Ruinen nur sein
Die Menschen mit Köpfen und Körpern,
 
Die Menschen mit Armen und Beinen,
Die Menschen zuinnerst schon Stein
Gefesselt von moderndem Golde
Und rostig glühenden Schwertern
 
Zu Hufen sind sie verflucht
Für Rosse, gemacht aus Metallen,
Die ewig sich schlaflos bewegen.
Bis sie endlich einander verbrannt
 
Verödet und leer wird die Erde
Wie sie vor unsrer Schöpfung gewesen
Sinnlos und ohne Verstand







 
Ungebührliche Sterntaler-Demo


Und ich sitze vor dem Reichstag
ohne Hosen. Ist doch klar!
Gegen all die Lobbyisten
protestieren ... wunderbar!
 
Denn in deren Bügelfalten
steckt seit langem schon kein Arsch.
Ach, die Ärmsten müssen tanzen
fremden Geldes alten Marsch.
 
Welche Firma grad die Macht hat,
steht an keinem Türschild dran.
Oh, was wäre da zu putzen,
fing man neu in Unschuld an.
 
Ja, in Stollen alter Salze
lagert Müll verdorbner Zeit.
Endzulagern Lobbyisten
an dem Ort ... und wir befreit.
 
Und ich sitze vor dem Reichstag
ohne Hosen. Ist doch klar!
Der Gestank von faulen Eiern
bleibt, wo die Regierung war.








   
Gewendet
 
Als es schien,
der Sozialismus siegte,
sprach er,
das ist so,
und gefragt, warum,
weil das Gesetz ist
und ich es gelernt habe
und ich es jetzt
euch sage.
Und die gefragt hatten
gingen ohne
zu verstehen.

Da es scheint,
der Kapitalismus siegt,
spricht er,
das ist so,
und gefragt, warum,
weil ich den,
der weiter fragt,
rauswerfe,
wie ich es jetzt gelernt habe.
Und die gefragt hatten
gehen und
haben verstanden.

Wenn es scheinen wird,
...
aber die Fortsetzung
ist noch
offen.





 
Weltenwandel?


Ihr da oben
kotzt ihn nur ab
euren Scheiß!
Rotzt doch
Tanks voll!


Wir sollen uns
das Alte
vom Leib reißen.
Fort mit
gestrigen
Kloakendüften!


Doch wenn wir schon
duften wollen sollen,
dann nach
Kommunismus.





Königskinder am Kochtopf
 An jenem Tag, wie war ich besoffen,
da hab ich ein Mädchen in Bochum getroffen.
Sie hat mich zu sich nach Hause genommen
und es ist, was da kommen musste, wirklich gekommen.

Wir haben uns täglich zweimal geschrieben,
wie unendlich und heiß wir uns beide nun lieben.
Jedes Wochenende haben wir uns gesehen
und es ist fast immer nur Gutes geschehen.

Hach, ich fand sie so endlos wunderbar
und nach Blumen duftet im Dunklen ihr Haar.
Wie ersehnten wir den großen Termin
ihres Umzugs in mein tolles Berlin.

Doch nachdem sie mich alle Tage hatte,
gabs nur Müsli und Eintopf auf meiner Matte.
Sie wurde für mich das nackte Grauen -
dem Duft fremder Haare werd ich nun nicht mehr trauen.








 
The Coming World of Fuckingmachines
 

Ohne Männer, glaub mir dies,
schafft Technik uns ein Paradies.

Du bist gewiss emanzipiert
und hast solch Mittel schon probiert.

Du müsstest nie mehr trocken laufen;
kannst deine Höhepunkte kaufen.

Orgasmen, langen, vielen, dienen
die patentierten Sex-Maschinen,

die man als Frau genießen könnte
in einem edlen Love-Ambiente.

Für Wohlbefinden, Lebenskraft
braucht man nur unsre Mit-Glied-Schaft.

Im Fitness-Center „Ständer-Plus“
wird garantiert der Hochgenuss.
Die Zähne unsrer Kettensägen
rotieren der Berührung wegen.

Sie schmieren „Liquid-Maxidis“
direkt auf jede Klitoris

Schlagbohrhämmer grün-gelb-weiß
mit Dildoaufsatz (Einheitspreis)


uns Frauen weich die Einfahrt weiten
und das in zehn Geschwindigkeiten.

Ein Hebel regelt das Vibrieren,
bis es dich packt, das Tirilieren.

Ne Noppenstange freier Wahl
bringt Rhythmus vorn wie auch anal.

So oft, dick, lang und stets im Takt
hatt dies bisher kein Mann gepackt

Die Maße alle xxl.
Dein Herzschlag rast erschütternd schnell.
Die Klimax kommt mit Garantie.
So gibt`s Retourgeld praktisch nie. 


Zum Beitritt fehlt dir leider Geld?
Du wärst nur gerne angestellt?

Wir suchen ständig neue Puppen
Für Vulva-Auswisch-Fotogruppen.

Du demonstrierst voll Eleganz
Die Wirkung höchster Stimulanz
Im Fenster täglich nur vier Stunden
Entrückten Blickes – das bringt Kunden.

Nach Schein-Orgasmus hundertzehn
darfst du mit Lohn nach Hause gehn.









im blute mehr als zwei promille
so sitzt der hinz in der destille
und lehrt dort dass den sinn des lebens
zu suchen sei doch voll vergebens

zwar schön ist dass man existier
doch sinnlos wie beim schnabeltier
beim menschen haftet keine lehre
es wär egal ob er wo wäre
würd er denn echt nach höherm streben
würds ihn, den hinz, gar nicht mehr geben
jedoch so sollte man es meinen
erscheint ein jedem sein erscheinen
ganz wirklich an dem sel´gen ort
trieb evoluschn ihn nicht fort

ein tischgefährte namens kunz
sucht eine antwort auf solch strunz
im rahmen seiner fantasie
weit in der welt der astronie
erklärt damit es hinz erfasse
den sinn von sogenannter Dunkler Masse
die niemand bisher hat gesehen
und man doch braucht um zu verstehen
dass nach des urknalls expansion
dagegen wirkt gravitation
damit wir liegen wo wir liegen
anstatt ins nichts hinauszufliegen
so sei doch einmal festgestellt
dass die die welt zusammenhält
und jeder mensch dass hinz das fasse
ist sozusagen schwarze masse

als schreckensbeipielzugewinn
hat selbst des hinzens dasein sinn
ruft an dem tisch promillter lauscher
die lästerzunge peter grauscher

so endet diese sinnerei
in einer kneipenkeilerei






tortillas als ein maisgericht
sind ungeeignet als gedicht
mit festem ton der lektor spricht

sie mögen manchem herrlich schmecken
als kunst musst du dich schnell verstecken
willst du geswapt die lyrik necken

der dichter lauschte bis zum schluss
ging heim und aß mit viel genuss
erst fand er lektors meinung stuss
dann reimt er auf die kokosnuss
als neues ultra non und plus